Schweizer Städte als Vorreiter für Smart Tech

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Die Schweiz ist im Ausland vor allem für Uhren, Schokolade, die Alpen und die schönen Landschaften bekannt, dabei kann das Land auch einige technische Innovationen vorweisen, wie z. B. den Gotthardtunnel. Mit einer Länge von 57 Kilometern ist der Gotthardbasistunnel heute der längste Eisenbahntunnel der Welt. Doch das ist nicht der erste Gotthardtunnel, der einen Weltrekord aufstellt. Denn schon der Scheiteltunnel, der im späten 19. Jahrhundert gebaut wurde, war damals der längste Eisenbahntunnel der Welt. Auch bei der Elektrifizierung der Eisenbahn nimmt das Land eine Vorreiterrolle ein. So ist seit den Sechzigern das gesamte Schienennetz elektrifiziert, wobei der Strom seit 2019 zu 90% mit Wasserkraft gedeckt wird

Heute ist die Schweiz jedoch nicht nur für ihr schönes Erbe bekannt, sondern auch für ihre Nachhaltigkeit und Technologie. Im Zeitalter der zunehmenden Automatisierung und der steigenden Zahl intelligenter Geräte entwickeln sich immer mehr Städte zu sogenannten Smart Cities. Wie eine solche intelligente Stadt aussieht, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Das Zeitalter der intelligenten Geräte und der intelligenten Städte

Ob Geräte oder Technologien, alles wird gerade “smart”. Doch auch Städte können „intelligent“ werden. Dank der zunehmenden Automatisierung physischer Aufgaben und der steigenden Zahl intelligenter Geräte können Städte und Gemeinden diese Technologien nutzen, um das Leben im urbanem Raum effizienter und nachhaltiger zu gestalten

Schweizer Städte, die sich der technologischen Entwicklung stellen

Mehrere Schweizer Städte stehen an der Spitze der technologischen Entwicklung. Laut des Swiss Smart City Survey 2022 der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben bereits mehr als 50 Städte und Gemeinden begonnen, sich aktiv mit der Entwicklung des Smart-City-Konzepts zu befassen. 

Im Folgenden finden Sie fünf Beispiele für Smart City-Initiativen in der Schweiz und deren erfolgreiche Implementierung der LoRaWAN-Technologie. 

LoRaWAN-Technologie

Da das Konzept der intelligenten Städte auf der Einbindung des Internets der Dinge (IoT) basiert, wird eine Kommunikationstechnologie als Grundlage benötigt. Dafür eignet sich die Technologie LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) besonders gut, da sie sich durch eine hohe Reichweite, einen niedrigen Energieverbrauch und eine kostengünstige Implementierung auszeichnet. Deshalb hat sich LoRaWAN als zentraler Wegbereiter der intelligenten Städte erwiesen. Falls Sie mit dieser Technologie noch nicht vertraut sind, finden Sie hier einen ausführlichen Beitrag über LoRa und LoRaWAN.

Laut dem Deloitte-Bericht über Technologietrends 2022 investieren derzeit mehrere Städte in der Schweiz in IKT-Infrastrukturen (Informations- und Kommunikationstechnologie), um intelligente Geräte mit Unternehmen und Privatpersonen zu verbinden. Neben Städten wie Zürich, Bern und Luzern investieren fünf weitere Schweizer Städte in ein LoRaWAN-Netzwerk. 

Darüber hinaus fördern Initiativen wie der Smart City Hub Switzerland die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen Städten. Dieser kollaborative Ansatz fördert eine Innovationskultur und beschleunigt die Übernahme bewährter Verfahren bei der Entwicklung intelligenter Städte.

Die Smart City-Konzepte von fünf Schweizer Städten

Im Folgenden stellen wir die Smart City-Konzepte von Zürich, Lausanne, Genf, St. Gallen und Schaffhausen vor, die alle die LoRa- bzw. LoRaWAN-Technologie nutzen, um ihre Smart-City-Pläne zu verwirklichen. Ob für die Überwachung der Luftqualität oder der Optimierung von Parkplätzen, die verwendeten Technologien haben alle eines gemeinsam, nämlich die Verbesserung der Stadtverwaltung und der Lebensqualität.

Die Smart City-Strategie von Zürich

Zürich liegt beim globalenIMD Smart City Index 2023 auf Platz 1, vor Oslo, Canberra und Kopenhagen. Die Stadt schnitt bei fast allen Kategorien überdurchschnittlich gut ab und erzielte Höchstwerte für die Strukturen in den Kategorien Verwaltung, Aktivitäten, Arbeit und Schule sowie Gesundheit und Sicherheit. Darüber hinaus wird Zürich als eine der Top-Städte im Technologiebereich eingestuft, insbesondere in Bezug auf die Themenbereiche Mobilität sowie Arbeit und Schule. 

Die Stadt setzt auf intelligente Netze, die Daten und Sensoren miteinander verbinden, um so einen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Mehrwert zu schaffen. ewz betreibt in Zürich ein flächendeckendes LoRa-Netz, das als Grundlage für das Engagement der Stadt bei der Förderung von Smart-City- und IoT-Technologien dient, darunter die Messung der Luftqualität und des Wasserstands, die Verwaltung von Parkplätzen (Smart Parking) und mehr.

Lausannes smarte Infrastruktur

Neben Zürich befinden sich noch zwei weitere Städte in der Top 10 des IMD Smart City Index 2023. Die Stadt Lausanne erreichte auf der Rangliste den fünften Platz. Die Stadt am Genfer See schnitt bei allen strukturellen Themen meist überdurchschnittlich gut ab, wobei sie für die Nutzung von Freiflächen, kulturellen Aktivitäten und schulischen IT-Programmen die Bestnote erzielte. Auch die Online-Dienste beim öffentlichen Nahverkehr wurden sehr hoch bewertet. Auch Lausanne ist eine der acht Schweizer Städte, die ein LoRaWAN-Netzwerk aufbauen, um die Infrastruktur und Dienste intelligenter zu machen. Dafür werden immer mehr Gateways in der Stadt installiert.

Städtischer Grünraum in Genf

Auch die dritte Schweizer Stadt in der Top 10 des IMD Smart City Index 2023 liegt am Genfer See. Der neunte Platz ging nämlich an die Stadt Genf. Während sie beim städtischen Grün, Zugang zur Schulbildung und Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zu Entscheidungen der Stadtverwaltung Höchstwerte erreichte, gab es, was die Schaffung neuer Arbeitsplätze und dem Online-Zugang zu Stellenangeboten betrifft, nur wenig positives Feedback. Die Stadt Genf sieht ebenfalls das grosse Potenzial eines LoRaWAN-Netzwerks zur Überwachung von Umweltparametern, zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Verbesserung von Transportsystemen.

Das Smartnet in St. Gallen

Mit „Smartnet“, dem strahlungsarmen Funknetz auf Basis der LoRa-Technologie, hat die Stadt St. Gallen erfolgreich den Grundstein für den Weg zur Smart City gelegt. Dank der hohen Zuverlässigkeit, der Kosteneffizienz und der Sicherheit ist „Smartnet“ ein Eckpfeiler für künftige Smart City-Initiativen.

Schaffhausens Vision für eine nachhaltige Zukunft

Der Hauptort des gleichnamigen Kantons möchte sich durch Digitalisierung und neue Technologien als nachhaltige und lebenswerte Stadt positionieren. Daher hat die Stadt im Rahmen ihrer Smart City-Strategie einige Projekte gestartet, um der Realisierung der Smart City einen Schritt näher zu kommen.

Fazit

Mithilfe von Smart City-Konzepten können Städte, Gemeinde und Regionen Herausforderungen wie die wachsende Urbanisierung, die Energiewende, Klimaschutz und die Mobilitätswende bewältigen und gleichzeitig eine höhere Lebensqualität schaffen. Deshalb stellen viele Städte und Gemeinde weltweit Smart City-Konzepte vor. Auch in der Schweiz setzen immer mehr Städte auf die LoRaWAN-Technologie und eine intelligente Stadtplanung, um ihre Smart-City-Strategie erfolgreich umzusetzen. Einige Schweizer Städte nehmen im internationalen Vergleich sogar eine Vorreiterrolle ein, was andere Städte, Gemeinde und Regionen in der Schweiz vielleicht dazu inspiriert, ebenfalls in Smart-City-Technologien zu investieren.

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