Elektrofahrzeuge: Unterschiede bei den Antriebsarten

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Im Zuge der weltweiten Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit verändert sich die Automobilindustrie mit dem Aufkommen von Elektrofahrzeugen (EVs).

Elektrofahrzeuge sind eine saubere und effiziente Alternative zu herkömmlichen Verbrennern. Bei den E-Fahrzeugen gibt es vier verschiedene Antriebsarten, die sich jeweils in ihrer Reichweite, Akkugrösse und Lademethode unterscheiden. Vollelektrische Fahrzeuge sind emissionsfrei, während Hybride traditionelle und zukunftsweisende Technologien kombinieren. 

Da viele Länder auf die E-Mobilität setzen, werden Elektrofahrzeuge immer beliebter und erschwinglicher. So wurden laut des diesjährigen „Global EV Outlook“ der Internationalen Energieagentur (IEA) 2023 fast 14 Millionen Elektroautos verkauft, der Grossteil davon (95 %) in China, Europa und den USA. 

4 Arten von Elektrofahrzeugen

Wie bereits erwähnt, gibt es bei den E-Fahrzeugen verschiedene Antriebsarten:  

  • Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEV)
  • Plug-in-Hybride (PHEVs)
  • Hybridelektrofahrzeuge (HEVs)
  • Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs)

Im Folgenden erklären wir, wie sich die vier Antriebsarten voneinander unterscheiden.

1. Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge

Die vollelektrischen Fahrzeuge werden ausschliesslich von einem batteriebetriebenen Elektromotor angetrieben, der über das Stromnetz aufgeladen wird. Da BEVs emissionsfrei sind, sind sie für ihre Effizienz und ihre Umweltfreundlichkeit bekannt. Deshalb ist ein vollelektrisches Fahrzeug die ideale Wahl für Verbraucher, denen die Umwelt am Herzen liegt und die ihren ökologischen Fussabdruck verkleinern wollen.

Beispiele: Tesla Model S, Nissan Leaf, Renault Zoe

Vorteile:

  • Emissionsfrei: Da BEVs vollständig elektrisch sind, stossen sie im Betrieb keine Emissionen aus.
  • Kostengünstig: Da sie weniger Wartung benötigen und keinen Kraftstoff verbrauchen, sind sie in der Regel kostengünstiger im Betrieb als kraftstoffbetriebene Autos.
  • Schnelle Beschleunigung: Das sofortige Drehmoment des Elektromotors sorgt für ein sanftes und reaktionsschnelles Fahrerlebnis.
  • Staatliche Vergünstigungen: In vielen Ländern gibt es Steuervorteile und staatliche Anreize für den Kauf eines BEV.

Nachteile:

  • Reichweitenangst: Die begrenzte Reichweite und die spärliche Ladeinfrastruktur schrecken viele noch vom Kauf eines vollelektrischen Autos ab.
  • Lange Ladezeiten: Im Vergleich zum Tanken dauert das Aufladen deutlich länger.
  • Höhere Anschaffungskosten: BEVs sind anfangs oft teurer als Verbrenner. Diese Mehrkosten entstehen vor allem durch den Akku.

2. Plug-in-Hybridfahrzeuge

Plug-in-Hybridfahrzeuge haben einen Elektro- und einen Verbrennermotor, sodass sie bei leerem Akku einfach auf den Verbrennermotor zurückgreifen können. Der Akku kann entweder über den Verbrennungsmotor oder über das Stromnetz aufgeladen werden. Damit eignen sich Plug-in-Hybride für alle, die ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren wollen, aber nicht durch die Reichweite des Elektromotors eingeschränkt werden möchten.

Beispiele: Toyota Prius Prime, Chevrolet Volt, Mitsubishi Outlander PHEV

Vorteile:

  • Höhere Reichweite: Die Reichweite wird durch die Kombination aus Elektro- und Verbrennermotor erhöht.
  • Niedrigere Emissionen als bei reinen Verbrennern: Geringere Schadstoffemissionen beim Fahren mit Elektroantrieb.
  • Staatliche Anreize: Mögliche Steuergutschriften und -nachlässe.

Nachteile:

  • Komplexe Systeme: Mehr zu wartende Teile als bei einem Standardfahrzeug.
  • Kurze elektrische Reichweite: Begrenzt auf ca. 32–64 km im reinen Elektrobetrieb.
  • Weniger effizienter Kraftstoffverbrauch: Geringere Effizienz beim Betrieb mit Kraftstoff.

3. Hybridelektrofahrzeuge

Hybridfahrzeuge verfügen wie Plug-in-Hybride sowohl über einen Elektro- als auch einen Verbrennermotor, allerdings können sie nicht wie PHEVs über das Stromnetz aufgeladen werden. Stattdessen wird der Akku durch den Verbrennermotor und die Bremsenergierückgewinnung aufgeladen. Im Vergleich zu herkömmlichen kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen trägt diese Technologie zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch und niedrigeren Emissionen bei. Einer der bekanntesten Hybride und damit auch mitverantwortlich für die steigende Popularität der Hybridtechnologie ist der Toyota Prius.

Beispiele: Toyota Prius, Mazda 2 Hybrid, Toyota Yaris Cross

Vorteile:

  • Verbesserte Kraftstoffeffizienz: Verbraucht weniger Kraftstoff als herkömmliche Autos, insbesondere im Stadtverkehr.
  • Geringere Emissionen: Geringere Schadstoffemissionen durch teilelektrischen Antrieb.
  • Bequemlichkeit: Kein Aufladen über das Stromnetz erforderlich.

Nachteile:

  • Begrenzte elektrische Leistung: Minimaler reiner Elektrobetrieb.
  • Höhere Kosten als bei herkömmlichen Fahrzeugen: Die Kraftstoffeinsparungen können jedoch die Anschaffungskosten ausgleichen.
  • Kosten für den Akkuaustausch: Kann teuer sein, allerdings hält der Akku im Allgemeinen lange.

4. Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge

Brennstoffzellenfahrzeuge nutzen Wasserstoff für die Stromerzeugung. In der Brennstoffzelle erzeugen Wasserstoff aus dem Tank und Luftsauerstoff aus der Umgebungsluft elektrische Energie, als Abfallprodukt entstehen nur Wärme und Wasser, weshalb Brennstoffzellenfahrzeuge als besonders sauber gelten. Im Gegensatz zu rein batteriebetriebenen Fahrzeugen haben sie eine grössere Reichweite und müssen auch nicht über das Stromnetz aufgeladen werden. Sie verkörpern einen innovativen Ansatz für die Elektrofahrzeugtechnologie, der sich besonders für Bereiche eignet, die in die Wasserstoffinfrastruktur investieren.

Beispiele: Hyundai Nexo, Toyota Mirai

Vorteile:

  • Effizient und sauber: Wandelt Wasserstoff mit hoher Effizienz in Elektrizität um und gibt dabei nur Wasser ab.
  • Schnelle Betankung: Ähnliche Betankungszeit wie bei kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen.
  • Vergleichbare Reichweite wie bei herkömmlichen Autos: Geeignet für lange Strecken.

Nachteile:

  • Infrastrukturprobleme: Wenige Wasserstofftankstellen verfügbar.
  • Hohe Fahrzeug- und Kraftstoffkosten: Technologie und Wasserstoff sind kostspielig.
  • Umweltbedenken: Die Wasserstoffproduktion ist nicht immer umweltfreundlich.

Fazit

Mit dem Fortschritt der Infrastruktur und der Technologie werden Elektroautos als umweltfreundlicheres Verkehrsmittel immer attraktiver. Neben den oben genannten Typen umfasst der Markt auch kohlenstoffarme Fahrzeuge (LCVs) und Fahrzeuge mit alternativem Kraftstoff (AFVs), Mild Hybrid Electric Vehicles (MHEVs) und mehr. Sie haben alle ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der heutigen Autofahrer spiegeln sich in den Vorteilen und Schwierigkeiten wider, die jede Form von Elektroauto zu bieten hat Dieser Artikel ist nur eine grobe Einführung in die verschiedenen Arten von Elektrofahrzeugen. Weitere Informationen finden Sie in den Spezifikationen des Herstellers des Elektrofahrzeugs.


E-Mobilität: Führende Entwicklungen in der Ladetechnologie im Jahr 2024

Mit der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen und sauberen Transportmitteln sind auch…
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