Was bedeutet die IP-Schutzart wirklich?

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James Prietzel, Produktmanager bei Intelligent LED Solutions (ILS)

James Prietzel ist der ILS-Produktmanager für den LED-Bereich und arbeitet seit 2012 bei ILS. Er widmet sich dem Verständnis der neuesten Technologien und Innovationen von führenden Anbietern in der Welt der Optoelektronik, von Optik über LEDs bis zu intelligenten LED-Treibern.

Auf fertigen Beleuchtungsprodukten findet man häufig die Abkürzung „IP“, die für „Ingress Protection“ steht, zu Deutsch: „Schutz gegen Eindringen“. Die zwei Ziffern, die dahinterstehen, geben den Schutz vor Festkörpern, wie Schmutz und Staub, bzw. vor Wasser an. Es macht also einen Unterschied, ob eine Leuchte beispielsweise mit IP67 oder IP20 klassifiziert ist. Daher sollte vor allem bei einer potenziell feuchten Umgebung, wie im Badezimmer oder im Freien, auf einen ausreichenden Schutz geachtet werden.   

Welche Schutzarten gibt es? Prinzipiell gilt: je höher die Ziffer, desto grösser der Schutz.  

Niedrigere IP-Schutzarten: Innenanwendungen: 

Für viele Anwendungen ist keine hohe IP-Schutzart erforderlich, z. B. für die allgemeine Verwendung in Innenräumen, in denen kein Wasser oder starker Staub auftritt (Schlafzimmer- oder Wohnzimmerbeleuchtung). In solchen Fällen reichen normalerweise Schutzarten unter IP44 aus. Die meisten Standardleuchten in Ihrem Haus haben die Schutzart IP20, d. h. sie sind zwar nicht gegen Wasser, aber leicht gegen Staub geschützt.  

Mittlere IP-Bewertung: 

Beleuchtungsprodukte mit der Schutzart IP44 bis IP65 bieten einen höheren Schutz gegen Witterungseinflüsse und sind daher sowohl für den Innen- als auch für den Aussenbereich geeignet. Da Beleuchtungsprodukte mit diesen Schutzarten nicht vollständig wasserdicht sind, sollten sie an einem geschützten Ort vor den härtesten Wetterbedingungen geschützt installiert werden.   

Höhere IP-Bewertungen: 

Wenn Ihre Anwendung härteren Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, ist eine höhere Schutzart erforderlich. Beleuchtungen mit der Schutzart IP65 oder IP67 gelten in der Regel als wasserbeständig, können aber nicht dauerhaft unter Wasser installiert sein. Zu den Anwendungen, die diese höheren IP-Bewertungen erfordern, gehören Gartenbauanwendungen, bei denen Standardschläuche und Bewässerungssysteme verwendet werden und Schmutz vorhanden ist. Auch in Duschen, Nassräumen, Schwimmbädern und allen anderen Räumen, in denen die Gefahr des Kontakts mit Wasser, Schmutz, Staub und Verunreinigungen besteht, wird diese Schutzart benötigt.   

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