Europe’s Cloud Data Visualised

Beyond the Clouds: Europas astronomisch hohe Cloud-Speicherdaten visualisiert

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Im Alltag denken die meisten Menschen wahrscheinlich nicht an das Konzept der Cloud-Datenspeicherung, aber in Wirklichkeit beherbergt die Cloud-Datenspeicherung viele der von uns genutzten Plattformen und Unternehmen, von Video-Streaming-Diensten bis hin zu den Daten ganzer Unternehmen. Vor dem Aufkommen der Cloud-Datenspeicherung mussten Unternehmen ihre Daten auf eigenen Festplatten und Servern speichern, was die Skalierbarkeit einschränkte und den Erfolg bremste. Aber nicht nur der Erfolg stand auf dem Spiel, denn frühere Datenspeicherlösungen waren auch anfällig für Sicherheitsverletzungen, Datenverlust und schlechte Zugänglichkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Speicherung von Daten in der Cloud keine eigenen Herausforderungen mit sich bringt.

Da die Zeiten, in denen Unternehmen ihre wertvollen Daten auf Festplatten, internen Servern oder Disketten speichern mussten, vorbei sind, verliert man leicht den Überblick über die gespeicherte Datenmenge. Deshalb hat Distrelec versucht die Cloud-Datenspeicherung der europäischen Unternehmen zu visualisieren, um zu zeigen, wie umfangreich die Daten tatsächlich sind. Dafür haben wir die Daten in der Cloud als Disketten mit einem Speicher von 1,44 MB und einer Tiefe von 3,33 mm dargestellt und uns die Höhe angeschaut, die man erreichen würde, wenn man die Disketten stapeln würde. Demnach würden die Daten der von uns untersuchten Länder über der Reiseflughöhe einer Boeing 747 (10 km) liegen, wobei das niedrigste Ergebnis unserer Studie, Malta, das 400-fache dieser Höhe erreicht.

Zunächst haben wir die Cloud-Datenspeicherung in den einzelnen Ländern Europas analysiert und diese dann auf die Disketten umgerechnet, um die Höhe des Diskettenstapels feststellen zu können.

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Wenn es um die Cloud-Nutzung von Unternehmen geht, ist es vielleicht nicht überraschend, dass die nordischen Länder an erster Stelle stehen. In Schweden und Finnland liegt die Nutzungsrate in Unternehmen bei 75 %, in Dänemark bei 65 % und in Norwegen bei 64 %. Die Region ist ein fruchtbarer Boden für technologieorientierte Unternehmen und wird regelmässig für ihr Unternehmertum, ihre Innovationskraft und ihre hohe Mobilfunk- und Breitbandverbreitung ausgezeichnet, was  wachstumsstarken Unternehmen zugute kommt.

Auch die Niederlande stehen bei der Nutzung von Cloud-Daten von Unternehmen hoch im Kurs: 65 % ( 34.739 Unternehmen) speichern ihre Daten in der Cloud. Damit liegt das Land bei der Höhe des Diskettenstapels (101.475 km) auf Platz 5. Zur Veranschaulichung: Das entspricht mehr als dem 10.000-fachen der Flughöhe einer Boeing 747.

In Italien gibt es 112.598 Unternehmen, die Cloud-Datenspeicher nutzen, was 60 % der Gesamtzahl der Unternehmen in den Bereichen 10-19 Mitarbeiter, 20-49 Mitarbeiter und grössere Unternehmen mit 50-249 Mitarbeitern entspricht. Bei der Visualisierung der Cloud-Datennutzung im Diskettenformat belegte das Land in unserer Studie den zweiten Platz.

Mit der Tschechischen Republik und Estland gehören auch zwei osteuropäische Länder zur Top 10 der Verbreitung von Cloud-Datenspeichern in Unternehmen. In Estland nutzen 58 % der Unternehmen (3.849) die Cloud als Speicherort, während es in der Tschechischen Republik 44 % (17.299) sind. Trotzdem erreicht die Tschechische Republik bei der Darstellung im Diskettenformat  einen höheren Stapel (50.400 km) als Estland (10.966 km). Das mag vielleicht überraschen, vor allem, wenn man bedenkt, dass Tschechien im Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) unter dem EU-Durchschnitt liegt, während Estland darüber liegt. Jedoch ist bei unserer Visualisierung mit den Disketten die Gesamtanzahl der Unternehmen in dem Land ausschlaggebend, weswegen die Tschechische Republik dann doch besser als Estland abschneidet.

Den ersten Platz in unserer Studie belegt Deutschland mit einem Gesamtbedarf an Cloud-Datenspeicher von 190.441,5 TB, gemessen an der Zahl der dort tätigen Unternehmen. Umgerechnet in aufeinander gestapelten Disketten entspricht dies einer Höhe von 440.396 km. Das sind 55.996 km mehr als die Entfernung von der Erde zum Mond und mehr als das 5500-fache der Reiseflughöhe eines 747-Flugzeugs. 42 % der Unternehmen in Deutschland nutzen Cloud-Datenspeicher, was insgesamt 158.355 Unternehmen unterschiedlicher Grösse und mit unterschiedlichem Speicherbedarf entspricht. Auch wenn Deutschland einen kleineren Anteil an Unternehmen hat, die die Cloud nutzen, als Italien oder Frankreich, landet Deutschland in unserer Visualisierung trotzdem auf Platz eins, weil das Land insgesamt mehr Unternehmen hat, als Frankreich und Italien zusammen. So hat das Deutschland sowohl mehr Grossunternehmen (50 930 mit 50-249 Mitarbeitern) mit höheren Speicheranforderungen, als auch mehr kleine und mittlere Unternehmen (20-49 Mitarbeiter).

Mit 130.964 TB landet Italien auf Platz 2. Umgerechnet in aufeinandergestapelten Disketten, entspricht das einer Höhe von 302.854 km. Das entspricht zwar nicht ganz der Strecke zum Mond, aber immerhin mehr als zwei Drittel der Strecke.

Den 3. Platz belegte Frankreich mit 54.235 TB. Das ist weniger als die Hälfte der von Italien verwendeten Menge. Dies entspricht einem Diskettenstapel mit 125.417 km Höhe, also fast ein Drittel des Weges zum Mond. Mehr als ein Viertel der französischen Unternehmen (29 %) gaben an, Cloud-Datenspeicherlösungen zu nutzen.  Insgesamt sind es 45.152 Unternehmen verschiedener Grössen und Branchen.

Würden wir nur den Anteil der Unternehmen, die die Cloud als Speicher nutzen betrachten, wäre Malta in der Top 10. Doch da die Unternehmenszahl nur 1451 beträgt, landet Malta bei unserer Statistik auf den letzten Platz. Wohingegen Länder mit einem niedrigeren Anteil, wie zum Beispiel Rumänien (14 %) besser abschneiden, da sie Gesamtzahl der Unternehmen höher ist.

Letztendlich gilt für die Cloud-Datenspeicherung der Satz “aus den Augen aus dem Sinn”. Viele vertrauen wichtige Dokumente und Dateien einem System an, das bei einer Speicherung in den Formaten der Vergangenheit astronomische Höhen erreichen würde. Diese Studie zeigt die Gebiete in Europa auf, die zu diesem Raum beitragen würden.

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Methodik

Wir haben Daten von Eurostat verwendet, um die Gesamtzahl der Unternehmen in jedem Land in verschiedenen Grössenordnungen zu ermitteln und den Prozentsatz der Unternehmen, die Cloud-Datenspeicher nutzen, auf die Gesamtzahl in jedem Bereich zu übertragen.

Ausgehend von der Annahme, dass kleine und mittelere Unternehmen 1 TB und grosse Unternehmen 2 bis 3 TB Speicherplatz in der Cloud benötigen, haben wir das Nutzungspotenzial für europäische Unternehmen berechnet.

Anhand dieser Daten, haben wir die Kapazität der früher verwendeten Disketten (1,44 MB)bestimmen und diese dann auf die Cloud-Speicherung von Unternehmen übertragen können, wobei wir allgemeine Diskettenmasse verwendet haben, um diese in Bezug auf die Höhe zu berechnen.

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