James Prietzel, Produktmanager bei Intelligent LED Solutions (ILS)
James Prietzel ist der ILS-Produktmanager für den LED-Bereich und arbeitet seit 2012 bei ILS. Er widmet sich dem Verständnis der neuesten Technologien und Innovationen von führenden Anbietern in der Welt der Optoelektronik, von Optik über LEDs bis zu intelligenten LED-Treibern.
Pflanzenlampen sind oft rötlich bis violett, da rotes und blaues Licht sich positiv auf das Wachstum der Pflanze auswirken. Im Folgenden werden wir die Vorteile der roten Wellenlängen untersuchen und erläutern, warum diese im Gartenbau so häufig verwendet werden.
Unabhängig von Wetter, Jahreszeit und Tageszeit benötigen Pflanzen Licht, um zu gedeihen. Denn ohne Licht kann weder die Fotosynthese noch andere wichtige interne Prozesse stattfinden. Rotes Licht fördert die Fotosynthese, da es von dem Chlorophyll der Pflanzen stark absorbiert wird. Es wird häufig für die Blütenbildung und das Wachstum der Pflanzen verwendet. Diese Wellenlängen können entweder als Ergänzung zum natürlichen Tageslicht oder in einem künstlichen Beleuchtungssystem verwendet werden.
Warum wirkt sich rotes Licht positiv auf Pflanzen aus?
Pflanzenchlorophyll ist eines der wichtigsten photosynthetischen Pigmente in Pflanzen. Es gibt zwei Typen: a und b. Beide sind für rotes Licht empfindlich. Chlorophyll a absorbiert Licht mit einer hyperroten Wellenlänge von 660 nm. Chlorophyll b hingegen absorbiert rote Wellenlängen, die näher bei 640 nm liegen. Die vom Chlorophyll absorbierte Energie wird in energiespeichernde Moleküle umgewandelt. Bei der Fotosynthese wird die gespeicherte Energie genutzt, um aus Kohlendioxid und Wasser Glukose herzustellen, die dann von der Pflanze zur Herstellung von Zellulose und Stärke verwendet wird. Die Zellulose wird für den Aufbau von Zellwänden genutzt, während die Stärke in Samen und anderen Pflanzenteilen als Nahrungsquelle gespeichert wird.
Die meisten Pflanzen sind empfindlich gegenüber hyperroten Wellenlängen im Lichtspektrum, da sie Fotorezeptoren für rotes Licht besitzen, die als Phytochrome bekannt sind. Sie sind sozusagen das Auge der Pflanze und können rotes Licht, insbesondere im hyperroten Bereich, wahrnehmen. Phytochrome haben zwar mehrere Funktionen, doch eine der wichtigsten ist die Schattenerkennung. Anhand des Verhältnisses von Rotlicht und Infrarotstrahlung können die Lichtrezeptoren erkennen, wenn die Pflanze im Schatten liegt. Denn während die roten Wellenlängen bei voller Sonneneinstrahlung dominieren, wird dieses Verhältnis an schattigen Plätzen kleiner. Damit die Pflanze weiterhin ausreichend Licht abbekommt, signalisieren die Phytochrome der Pflanze bei schattigen Verhältnissen, dass sie wachsen muss.
Wie wirkt sich rotes Licht auf Pflanzen aus?
Bestimmte rote Wellenlängen fördern und steigern die Produktion von Hormonen in der Vegetation, die den Abbau von Chlorophyll verhindern. Dies führt zu einem erhöhten Chlorophyll- und Nährstoffgehalt in den Pflanzen, sodass sie insgesamt grösser werden und mehr Blätter produzieren können. Rotes Licht fördert also den Austrieb und verlängert die Blütezeit bei Blütenpflanzen. Zudem wird die Biomasse- und Fruchterzeugung bei vegetativen Pflanzen gesteigert.
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