Technische Lehrkräfte: Welches Land macht es am besten?

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Der Technologie- und der breitere MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sind Bereiche, die traditionell eher von Männern dominiert sind. In den letzten Jahren wurde jedoch verstärkt darauf hingewirkt, dass MINT für alle zugänglich wird, insbesondere durch eine frühzeitige Förderung in Schulen.

Der MINT-Unterricht ist entscheidend für die Zukunft unseres Planeten. MINT berührt fast − wenn nicht sogar alle − Innovationen in der Welt. Daher können wir das volle Potenzial der Technik nur erschliessen, wenn wir möglichst vielen jungen Menschen die Welt der Technik nahebringen.

Trotz der weltweiten Förderung des Technikunterrichts und der Schaffung von technologischen Berufen haben einige Länder einfach nicht die gleichen Möglichkeiten wie andere. Um den Zustand der technischen Möglichkeiten auf der ganzen Welt besser zu verstehen, haben wir die technische Ausbildung und die technischen Karrieremöglichkeiten in 38 OECD-Ländern analysiert und dabei Faktoren wie die öffentlichen Ausgaben für Bildung, die Anzahl der technischen Universitäten, die Anzahl der technischen Arbeitsplätze und die durchschnittlichen Gehälter im technischen Bereich untersucht, um zu ermitteln, welches Land der beste “technische Lehrer” ist.

Nachstehend finden Sie die vollständigen Ergebnisse unserer Untersuchung.

Unsere Untersuchung ergab, dass Schweden mit 75,7 von 100 Punkten der beste “technische Lehrer” ist, da das Land die Menschen am besten auf die Chancen im Technologiebereich vorbereitet. Schweden hat bei allen unseren Bewertungsmassstäben sehr gut abgeschnitten, was angesichts der Tatsache, dass es in Schweden seit 1842 eine Schulpflicht und viele andere innovationspolitische Massnahmen gibt, wenig überraschend ist.

Bereits in den 90ern baute die schwedische Regierung ein Breitbandnetz auf, so dass die hohe Punktzahl Schwedens vor allem auf den frühen Zugang zu schnellem Internet zurückzuführen sein dürfte, da das Land die moderne Alltagstechnologie schon früh eingeführt hatte.

Der zweite Platz ging mit 69,9/100 Punkten an Norwegen. Portugal erreichte mit 67,7 Punkten den dritten und Grossbritannien mit 64,9 Punkten den vierten Platz.

Auch Frankreich schaffte es mit 59,1 Punkten in die Top 10. Immerhin spielten französische Erfinder eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Dingen wie Fotografie, elektrische Generatoren und Kühlschränke.

Auch wenn die Schweiz das Land mit den meisten Patenten der Welt ist, schaffte sie es nicht in die Top 10.

Die Türkei schnitt bei unserer Untersuchung mit 23,8 Punkten am schlechtesten ab. Trotz der niedrigen Punktzahl haben die Technologie- und Entwicklungsaktivitäten in der Türkei in den letzten Jahren einen deutlichen Sprung gemacht: Das Land stieg im globalen Innovationsindex (2011 bis 2023) von Platz 65 auf Platz 37.

Zusammen mit der Türkei, bildeten Lettland und Ungarn mit jeweils 31 beziehungsweise 35,5 Punkten das Schlusslicht.

Auch Deutschland landete mit 37,3 Punkten im unteren Drittel und das, obwohl das Land einen der grössten IKT-Märkte der Welt und den grössten Softwaremarkt in Europa, mit schätzungsweise über 95.000 IT-Unternehmen und etwa 1,1 Millionen Beschäftigten (ab 2022) hat.

Welche Länder haben die besten Chancen im Technologiebereich?

In welchen OECD-Ländern sind die Menschen am besten für technische Ausbildungsmöglichkeiten gerüstet?

Technologie in der Bildung ist schon seit einigen Jahrzehnten Teil des globalen Denkens, aber die Bedeutung − oder vielleicht die Bequemlichkeit − von Technologie in der Bildung hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, nicht zuletzt durch den Distanzunterricht während der Corona-Pandemie.

Während der Einsatz von Technik in der Bildung ein hilfreiches Instrument ist, ist die eigentliche Vermittlung von Technologie wohl noch wichtiger, zumal neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) immer mehr Arbeitsplätze schaffen.

Obwohl in den meisten OECD-Ländern technische Bildung als Pflichtfach in den Lehrplänen verankert ist, schneiden einige Länder in Bezug auf die Möglichkeiten der technischen Bildung besser ab als andere.

Unsere Untersuchungen ergaben, dass Schweden mit einem Wert von 85,9/100 auch das beste OECD-Land in Bezug auf technische Bildungsmöglichkeiten ist. Auch dieses Ergebnis ist nicht überraschend, schliesslich wird Schweden häufig als eines der weltweit führenden Länder im Bildungsbereich eingestuft. Trotz der relativ geringen Einwohnerzahl Schwedens gibt es dort einige der besten Universitäten der Welt. Unsere Recherchen ergaben, dass es in Schweden 13 ingenieur- und technologiespezifische Universitäten gibt.

Bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte (52,3 %) der 25- bis 34-Jährigen in Schweden einen Hochschulabschluss haben und auf dem Global Technology Skills Rank von Coursera mit 99/100 Punkten bewertet werden. Interessanterweise hat die schwedische Schulministerin Lotta Edholm vor Kurzem angekündigt, dass im Unterricht wieder mehr auf Bücher gesetzt werden soll, als auf digitale Medien. Das zeigt, dass ein Gleichgewicht zwischen der physischen Nutzung von Technik und dem Lernen über sie durch traditionellere Methoden gefunden werden muss, um eine erfolgreiche Technologieerziehung zu gewährleisten.

Norwegen belegte mit 84,6 Punkten den zweiten Platz, gefolgt von Belgien mit 70,6 Punkten.

Interessanterweise belegte Island zwar den letzten Platz bei den Technologiechancen insgesamt, aber als wir unsere Untersuchung auf die Bildungsmöglichkeiten beschränkten, kam Island auf den vierten Platz (68,6). Offenbar gibt es in dem Land eine Diskrepanz zwischen der technischen Ausbildung und den Karrieremöglichkeiten.

Auch was die technische Bildung betrifft, belegte die Türkei in unserer Bewertung mit nur 18,2 von 100 Punkten den letzten Platz. Allerdings hat sich das türkische Bildungssystem nach Angaben der  Weltbank seit 2003 erheblich verbessert, so dass die Zukunft für angehende türkische Wissenschaftler hoffentlich rosig ist.

Welche Länder bieten die besten technischen Bildungsmöglichkeiten?

Welche OECD-Länder bereiten die Menschen am besten auf Karrierechancen in der Technologiebranche vor? 

Auch wenn viele Angst haben, dass mit der Einführung von KI Arbeitsplätze wegfallen, boomen die Berufe in der Technologiebranche. Tatsächlich waren 2022 mehr als 9 Millionen Menschen in Europa als “IKT-Spezialisten” beschäftigt. Allerdings gibt es nach wie vor ein geschlechtsspezifisches Gefälle in der Technologiebranche, wobei Männer 81,1 % dieser Positionen ausmachen im Vergleich zu 18,9 % Frauen

Auch in den USA boomt der Technologiemarkt mit schätzungsweise mehr als 12 Millionen Beschäftigten, wobei der amerikanische Technologiemarkt satte 35 % der weltweiten Zahlen ausmacht. Dennoch stellt sich die Frage, welches OECD-Land am besten für diejenigen geeignet ist, die eine Stelle im technischen Bereich suchen.

Interessanterweise erreichten die USA trotz ihres erstaunlichen Anteils am globalen Technologiemarkt in unserer Untersuchung nur den 19. Platz. Vielmehr hat Portugal den Sieg davongetragen.

Laut der populärsten Jobbörse in Portugal waren 5.781 Stellen im technischen Bereich ausgeschrieben, was bedeutet, dass auf 100 000 Einwohner 56 Stellen im technischen Bereich kamen. Portugal ist weltbekannt für seine technologischen Möglichkeiten und ist schnell als eines der europäischen ” Tech Hubs” bekannt geworden.

Viele führen das grösstenteils auf die portugiesische Regierung zurück, die mit politischen Massnahmen und Programmen das Wachstum des Technologiesektors unterstützt hat. Dazu gehören unter anderem steuerliche Anreize für Start-ups, die Einrichtung von Technologieparks und Gründerzentren sowie neue Mittel für Forschung und Entwicklung.

Unsere Untersuchungen ergaben auch, dass die besten 10 % der Tech-Arbeitskräfte in Portugal bis zu 241,45 % des durchschnittlichen Jahresgehalts verdienen können, wobei Remote-Softwareentwickler in Portugal durchschnittlich 108.997 $ pro Jahr verdienen.

Zum Vergleich: Island, das Land mit den schlechtesten Karrierechancen im Technologiebereich, erzielte einen Wert von nur 14,9 auf unserem Index. Unsere Nachforschungen ergaben, dass zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts (November 2023) nur 66 technologiebasierte Arbeitsplätze in Island gelistet waren. Remote Softwareentwickler in Island können jedoch immer noch damit rechnen, rund 70,22 % mehr als das durchschnittliche Jahresgehalt zu verdienen.

Deshalb hat Business Iceland im Jahr 2022 das Science-City-Projekt ins Leben gerufen, um schnell wachsende Tech-Start-ups in die Hauptstadt Reykjavik zu holen. Wie erfolgreich das Projekt sein wird, wird sich zeigen.

Weitere Länder mit vergleichsweise schlechten Karrieremöglichkeiten im Technologiebereich sind Italien (37,9) und Finnland (32,4). Laut diesem LinkedIn-Beitrag liegt das in Italien an den starren Vertragsstrukturen.

Welche Länder haben die besten Karrierechancen im Technologiebereich?

Methodik

Um festzustellen, welches OECD-Land Kinder und Jugendliche am besten auf die Chancen im Technologiebereich vorbereitet, wurden verschiedene Datenquellen herangezogen, darunter die offiziellen der OECD, des Eurydice-Netzwerks und das britische Amt für Statistik ONS.

Zu den gefundenen Daten gehören u. a. das Alter, in dem Technologieunterricht in den Schulen eingeführt wird, die Frage, ob Technologieunterricht obligatorisch ist oder nicht, die Anzahl der technologiebezogenen Universitätskurse pro Einwohner, die Anzahl der verfügbaren Arbeitsplätze, die Technologiekenntnisse erfordern, die Alphabetisierungsrate bei Erwachsenen und der weltweite Rang der Technologiekenntnisse.

In jeder Datenkategorie wurden je nach Bedeutung bis zu 10 Punkte vergeben. Die Punktzahlen wurden dann in 10 verschiedene Bereiche unterteilt. Je nach Bereich und je nach Gewichtung seiner Kategorie wurden den Ländern entsprechende Punkte zugewiesen.

Schliesslich wurden die Ergebnisse der einzelnen Länder kombiniert und eine normalisierte Punktzahl von 100 % ermittelt, bevor sie in die gleiche Gewichtung der “Bildungstechnologie-Bewertung” umgerechnet wurde.

Wenn Sie die vollständige Liste der für diese Kampagne verwendeten Daten und Quellen einsehen möchten, wenden Sie sich bitte an ein Mitglied des KnowHow-Teams von Distrelec.

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