Maglev − Ein Hochgeschwindigkeitszug revolutioniert das Reisen

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Mit der Möglichkeit, Geschwindigkeiten von bis zu 600 km/h zu erreichen, können Hochgeschwindigkeitszüge eine nachhaltige Alternative zu Flugzeugen und Autos bieten.

Seit den 60ern werden Hochgeschwindigkeitszüge entwickelt, um einen schnelleren, effizienteren und umweltfreundlicheren Transport zu ermöglichen. Angesichts der steigenden Bevölkerungszahlen und des zunehmenden Reiseaufkommens, ist der Bedarf an modernen Transportmöglichkeiten heute grösser denn je.

In diesem Beitrag schauen wir uns die Geschichte des Maglevs an und was hinter der Magnetschwebetechnik steckt.

Die Geschichte der Magnetschwebebahn

Laut der ältesten kontinuierlich erscheinenden Enzyklopädie der Welt ist die Magnetschwebebahn, auch Maglev genannt von engl. magnetic levitation, ein „schwebendes Fahrzeug für den Landtransport, das entweder durch elektromagnetische Anziehung oder Abstossung unterstützt wird.“ Dadurch ist der Schnellzug nicht auf Räder und Schienen angewiesen. Die Geschichte der Magnetschwebebahn

Das Konzept der Magnetschwebebahn als Transportmittel geht auf das frühe 20. Jahrhundert zurück. Der amerikanische Professor und Erfinder Robert Goddard und der französisch-amerikanische Ingenieur Emile Bachelet gelten als Pioniere in diesem Bereich. Dennoch wurde erst in den 1960er Jahren mit der Entwicklung von Magnetschwebebahnen begonnen. Die Physiker James Powell und Gordon Danby sind die Entwickler hinter dieser Technologie und erhielten auch das erste Patent für einen magnetisch schwebenden Zug. Die Idee dafür kam Powell als er im Stau stand und über eine Alternative zu den normalen Zügen und Autos nachdachte. 

Die Geschwindigkeit von Hochgeschwindigkeitszügen

Die derzeit schnellste kommerziell betriebene Magnetschwebebahn der Welt ist der Shanghai Maglev Train, der eine Höchstgeschwindigkeit von rund 430 km/h erreicht. Bei Tests haben die Magnetschwebebahnen jedoch noch höhere Geschwindigkeiten erreicht. So erreichte der SCMaglev der Serie L0 in Japan eine Höchstgeschwindigkeit von 603 km/h

Mit dem Shinkansen nahm Japan 1964 den ersten Hochgeschwindigkeitszug der Welt in Betrieb. Heute verbindet der Schnellzug mit dem Spitznamen Bullet Train die wichtigsten Städte Japans. Vielen ist der Bullet Train aus der gleichnamigen Actionkomödie von David Leitch bekannt, die 2022 in den Kinos zu sehen war. Auch wenn der Zug in dem Film selber fiktiv ist, basiert er auf dem japanischen Schnellzug. Der schnellste Hochgeschwindigkeitszug Japans ist jedoch der von JR East betriebene Hayabusa-Zug auf der Tohoku Shinkansen-Strecke. Die Höchstgeschwindigkeit dieses japanischen Verkehrsmittels beträgt derzeit 320 km/h (200 mph).

Welche Hochgeschwindigkeitszüge gibt es und welche Technik steckt hinter dem Maglev?

„Hochgeschwindigkeitszüge sind das sicherste Verkehrsmittel der Welt, wie der jahrzehntelange Betrieb auf der ganzen Welt gezeigt hat. Japan hat 1964 als erstes Land Hochgeschwindigkeitszüge in den Betrieb genommen und seitdem 10 Milliarden Fahrgäste ohne einen einzigen Unfall oder Todesfall befördert!“

US High Speed Rail Association

Jetzt, da Sie wissen, wie schnell diese Turbozüge fahren können, fragen Sie sich wahrscheinlich, welche Technik dahinter steckt, vor allem, da sie als sicherstes Verkehrsmittel der Welt gelten.

Bei den Hochgeschwindigkeitszügen unterscheidet man zwischen zwei Arten: Solche, die auf Rädern rollen, und solche, die auf andere Weise angetrieben werden. Die Magnetschwebebahn gehört zu den letzteren, da sie dank speziellen supraleitenden Magneten, die bei einer Abkühlung auf -267°C zehnmal stärkere Magnetfelder erzeugen als normale Magnete, angehoben und angetrieben wird. Da es keine Reibung gibt, können diese Züge mit Leichtigkeit unglaubliche Geschwindigkeiten erreichen.

Auch beim Hyperloop soll die Magnetschwebetechnik verwendet werden. Die Idee hinter dem Konzept ist, dass Mobilitätszentren weltweit mit einem Röhrensystem verbunden werden und Magnetschwebebahnen, die Flugzeugkabinen ähneln, durch das Röhrensystem fahren. Da das Teilvakuum in den Röhren, den Luftwiderstand deutlich reduzieren würde, wäre der Hyperloop besonders schnell und energieeffizient.

Bei den Hochgeschwindigkeitszügen auf Rädern ist der französische TGV mit einer Geschwindigkeit von 574,8 km/h der schnellste. Dieser Rekord wurde am 3. April 2007 auf der neuen LGV Est aufgestellt und ist bis heute nicht gebrochen worden. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Arten von Hochgeschwindigkeitszügen erfahren möchten, lesen Sie unseren Beitrag über die 6 besten Bahninnovationen

Schnellzüge und Nachhaltigkeit

Hochgeschwindigkeitszüge spielen eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor, da sie vor allem für Kurzstreckenflüge eine gute Alternative sein können.

Hochgeschwindigkeitszüge sind noch umweltfreundlicher, wenn der Strom, mit denen sie betrieben werden aus erneuerbaren Quellen stammt. Da es bei Maglev-Zügen keine Reibung gibt, verbrauchen sie in der Regel weniger Energie, um die Geschwindigkeit aufrechtzuerhalten, als andere Hochgeschwindigkeitszüge, was sie noch umweltfreundlicher macht. Zudem nutzt das regenerative Bremssystem die Energie wieder, die bei herkömmlichen Zügen verloren ginge. 

Der Hochgeschwindigkeitszug Velaro Novo von Siemens, einem Lieferpartner von Distrelec, verwandelt „Schnelligkeit in Nachhaltigkeit“. Im Vergleich zu den bisherigen Velaro-Modellen, ist der Velaro Novo noch umweltfreundlicher, da er dank seiner energieeffizienten Antriebssysteme, 30 % weniger Energie verbrauch, wodurch pro Jahr 1.375 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Die Zukunft der Schnellzüge 

Die Emissionen des Verkehrssektors lassen sich nur reduzieren, wenn mehr Menschen auf Züge umsteigen. Das kann nur erreicht werden, wenn die Strecke mit dem Zug nur ansatzweise so schnell wie mit dem Auto oder dem Flugzeug zurückgelegt werden kann. Hochgeschwindigkeitszüge machen das möglich und sind deshalb unerlässlich für die Verkehrswende.

Fortschritte in der Bahntechnik treiben die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen weiter voran. Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen in Bereichen wie der Magnetschwebetechnologie versprechen neue Geschwindigkeitsrekorde und eine weitere Verbesserung des Fahrgastkomforts.

Angesichts der weltweiten Nachfrage nach schnellerem, innovativerem und nachhaltigem Reisen werden diese modernen Innovationen zweifellos die Zukunft des Verkehrs für kommende Generationen prägen.

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