10 Science-Fiction-Technologien, die bereits Realität sind

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Wir fragen uns oft, ob das, was in Science-Fiction-Filmen passiert, auch in der Realität passieren kann. Doch für viele dieser bahnbrechenden Innovationen ist die Zukunft bereits Gegenwart.

Science-Fiction war schon immer eine wichtige Inspirationsquelle für die Technologien, die uns heute zur Verfügung stehen. Handys und automatische Schiebetüren gab es zuerst bei Star Trek und die Idee für das Äquivalent einer Internetsuchmaschine hat als Erster Douglas Adams in Per Anhalter durch die Galaxis beschrieben.

Sci-Fi-Filme wie Ex Machina und Annihilation von Alex Garland oder Blade Runner und seine Fortsetzung Blade Runner 2049 sowie der FilmMute von Duncan Jones bieten fesselnde Einblicke in alternative Realitäten. Steven Spielbergs Sci-Fi-Abenteuer Ready Player One, nicht zu vergessen, der zu grossen Teilen in einer virtuellen Realität spielt. Während wir in diese Science-Fiction-Wunder eintauchen, stellt sich die Frage: Welche fiktionalen Technologien werden letztendlich über den Bildschirm hinausgehen und Realität werden?

Werfen Sie einen Blick auf unsere Top-10 der Science-Fiction-Technologien, die bereits Realität geworden sind.

1.  I, Robot (2004): Autonome Fahrzeuge

Das Audi RSQ-Konzeptfahrzeug aus dem Film I-Robot auf der Amsterdam Motor Show 2005.
  • Name: Audi RSQ
  • Erfinder: Audi AG
  • Funktion: Verkehrsmuster vorhersagen, Route automatisch anpassen, selbst fahren und parken

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Autopilot
  • Erfinder: Tesla
  • Funktion: Autopilot − ermöglicht autonomes Fahren

Zwar sind autonome Fahrzeuge eher eine Seltenheit auf unseren Strassen, aber mittlerweile kommen wir dem Konzeptauto aus dem Film immer näher, da viele Autos, bereits mit Sensoren ausgestattet sind, die beim Einparken helfen oder sogar Unfälle verhindern. Mithilfe des Autopilots möchte Tesla irgendwann das autonome Fahren ermöglichen. Mit einem hochentwickelten Navigationssystem können selbstfahrende Autos potenziell sicherer sein als von Menschen gesteuerte Fahrzeuge, da sie schnell auf veränderte Verkehrsbedingungen und Hindernisse reagieren.

Quelle: tesla.com/autopilot

2. Ex Machina (2014): Echte KI

  • Name:  Ava
  • Erfinder: Double Negative / Milk VFX (im Film von Nathan Bateman)
  • Funktion: Ein hochintelligenter Gynoid

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Kollaborative Roboter
  • Erfinder:  Ingenieurinnen und Ingenieure für Automatisierung und Robotik
  • Funktion: Menschen bei alltäglichen Aufgaben unterstützen

Während sich zahlreiche humanoide Roboter noch in der Prototypenphase oder in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, haben einige wenige in den letzten Jahren den Weg aus der Forschung und Entwicklung in die reale Welt gefunden − als Barkeeper, Concierge, Tiefseetaucher und Begleiter für ältere Menschen. Beliebt in der fünften industriellen Revolution sind auch so genannte kollaborative Roboter oder „Cobots“, die in Lagerhäusern und Fabriken eingesetzt werden und den Menschen bei Logistik- und Fertigungsaufgaben unterstützen. Allerdings gibt es auch Roboter für ungewöhnlichere Aufgaben, wie zum Beispiel die Begrüssung von Gästen auf Konferenzen oder das Dirigieren eines Orchesters.

Während viele Big-Tech-Unternehmen aktiv an der Verbesserung der Technologie arbeiten und dabei einen ähnlichen Weg einschlagen wie in Ex Machina, hoffen wir aufrichtig, dass diese Fortschritte nicht zu den gleichen Ergebnissen führen wie im Ende des Films, wo sich die KI gegen ihren Schöpfer wendet.

3. Ready Player One (2018): Avatare

  • Name: OASIS
  • Erfinder:  James Halliday und Ogden Morrow von Gregarious Games
  • Funktion: Betritt die virtuelle Welt mit einer VR-Brille, um den Körper des Avatars zu steuern und zu animieren

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Persönliche Künstliche Intelligenz
  • Erfinder: ObeN
  • Funktion: Realistischer Avatar, dessen Sprechweise und Verhalten seinem menschlichen Gegenstück entsprechen

Zwar können wir die Science-Fiction-Welt noch nicht physisch betreten, aber dank VR-Brillen, ist es zumindest möglich die virtuelle Welt zu sehen. VR-Brillen werden häufig im Gaming-Bereich bei Online-Communities und für Simulationen verwendet.

Avatare sind bereits ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie ermöglichen es uns, Emotionen auszudrücken, wenn wir mit anderen über Nachrichtenübermittlungssysteme und -plattformen kommunizieren, oder als personalisierte Darstellungen in Spielen wie bei Ready Player One. Viele Unternehmen, wie ObeN oder NVIDIA, ermöglichen bereits die Erstellung von Avataren auf ihren Plattformen, die wie ihre menschlichen Gegenstücke aussehen und klingen.

Mark Zuckerberg möchte mit Meta ein Metaverse (virtuelle Umgebung) mit hyperrealistischen 3D-Avataren schaffen die menschliche Eigenschaften und Bewegungen wiedergeben. Dies wird durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), fortgeschrittenen Modellierungstechniken und Elektromyographie geschehen.

Quelle: tech.facebook.com / oben.me / nvidianews.nvidia.com

4. Iron Man 3 (2013): Nanotechnologie

Die Ausstellung „Ten Years of Heroes“ der Marvel Studios in Malaysia zeigt eine beeindruckende Iron-Man-Statue im KL-Pavillon.
  • Name: NanoTech-Anzug – Mark L
  • Erfinder: Weta Digital (im Film Tony Stark)
  • Funktion: Schutz und Regeneration, Verteidigung und Angriff sowie Formveränderung am Körper des Iron’s Man

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Nanotechnologie
  • Erfinder: Richard Feynman
  • Funktion: für verschiedene Anwendungen in der Chemie, Biologie, Physik, Materialwissenschaft und Technik

Der Anzug von Iron Man besteht aus Millionen von winzigen Nanorobotern oder Nanopartikeln, die sich selbst zusammensetzen und wieder auseinandernehmen können. Die Nanobots ermöglichen es, den Anzug in einer kompakten Form aufzubewahren, z. B. in Tony Starks Arc Reaktor oder in einem Gerät am Handgelenk. Bei Bedarf können sich die Nanopartikel schnell entfalten, Starks Körper umhüllen und sich in die Iron Man-Rüstung verwandeln. Neben Formveränderung, verbessertem Schutz, Regeneration und Reparatur ermöglicht die Nanotechnologie dem Anzug, eine Reihe leistungsstarker Waffen zu erzeugen, darunter Laser und Energieklingen.

Noch gibt gibt es einen solchen Anzug nur im Marvel-Universum. Die Nanotechnologie entwickelt sich jedoch schnell und wird bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter Medizin, Elektronik, Technik (z. B. 3D-Druck und saubere Energie) und Materialwissenschaft.

5. Her (2013): Intelligent OS


Credit: Flickr (CC BY-SA 2.0)
  • Name: Samantha
  • Erfinder: OS1
  • Funktion: Intelligentes Computerbetriebssystem

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Siri/ Alexa
  • Erfinder: Apple/ Amazon
  • Funktion: persönlicher Sprachassistent

Apple, Microsoft und Google haben grosse Fortschritte bei ihren persönlichen Sprachassistenten gemacht. Ihre Systeme sind in der Lage, unsere Vorlieben, Abneigungen und Verhaltensmuster zu erkennen, um uns einen personalisierten Service zu bieten. Noch fehlen ihnen allerdings die emotionale Intelligenz und Eloquenz von Scarlett Johanssons Filmfigur. Was vermutlich auch besser für uns ist.

Quelle: apple.com

6. Keine Zeit zu Sterben(2021): Smartwatches

  • Name: Spy watch
  • Erfinder: Omega
  • Funktion Fernsteuerung, Sprengzünder, Laser, elektromagnetischer Impuls (EMP), Enterhaken

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Smartwatches
  • Erfinder: Apple
  • Funktion Gesundheitsüberwachung, integrierte Kommunikation, GPS und Navigation, Fernsteuerung, biometrische Authentifizierung

Die Uhr von James Bond, die in den Filmen oft als multifunktionales Gadget dargestellt wird, hat auch in der realen Welt zu Fortschritten in der Wearable Technology geführt. Zwar sind in Smartwatches keine Fernzünder für Bomben oder Laserstrahlen wie in Keine Zeit zu Sterbenintegriert, aber sie enthalten einige wichtige Funktionen, mit denen unsere Gesundheit überwacht werden kann.

Die Smartwatches von Apple, zum Beispiel, liefern Daten über die Herzfrequenz, Bewegung, Kalorien, Temperatur, EKG- und Blutsauerstoff aber bieten auch Funktionen wie die biometrische Authentifizierung (Face ID), GPS und Navigation, Notfall-SOS und Sturz- und Unfallerkennung.

7. Blade Runner & Blade Runner 2049 (1982 und 2017): 3D-gedruckte Replikate

  • Name: Replikanten (fiktive biotechnisch hergestellte Humanoide)
  • Erfinder Denis Villeneuve, Roger Deakins und Hampton Fancher (in den Filmen Tyrell Corporation und Wallace Corporation)
  • Funktion KI-Systeme mit fortschrittlichen biotechnischen Körpern sind so konzipiert, dass sie menschliche körperliche und geistige Fähigkeiten nachahmen

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: 3D-gedruckte Replik
  • Erfinder Organovo
  • Funktion: 3D printing human tissue

Die Replikanten in den Blade Runner-Filmen sehen zwar so aus wie Menschen, sind aber künstlich hergestellt. Auch wenn wir einen Menschen noch nicht künstlich herstellen können, können wir zumindest menschliches Gewebe mithilfe des 3D-Druckers herstellen. Das Unternehmen Organovo hat bedeutende Fortschritte beim 3D-Druck von menschlichem Gewebe gemacht, einschliesslich der Erstellung funktioneller dreidimensionaler Modelle von Organen für die Forschung, Medikamententests und medizinische Zwecke.

Dank des 3D-Drucks können Objekte und Formen direkt an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Im Bereich des Rapid Prototyping und der Fertigung ermöglicht der 3D-Druck beispielsweise die Herstellung hochgradig individualisierter Produkte, die visualisiert, getestet und auf individuelle Wünsche zugeschnitten werden können. Branchen wie das Gesundheitswesen, die Luft- und Raumfahrt und die Automobilindustrie nutzen die additive Fertigung zur Herstellung von personalisierten medizinischen Implantaten, Flugzeugkomponenten und Autoteilen.

Lesen Sie mehr über den digitalen Zwilling im Gesundheitssektor.

Quelle: organovo.com

8. Big Hero 6 (2014): Roboter im Gesundheitswesen

  • Name: Baymax
  • Erfinder: Steven T. Seagle and Duncan Rouleau
  • Funktion: Erkennung von Vitaldaten, je nach Gesundheitszustand und Schmerzniveau des Patienten

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Robear
  • Erfinder: Wissenschaftler von RIKEN und Sumitomo Riko Company Limited
  • Funktion: Medizinischer Roboterassistent (Hilfe beim Transfer von Patienten, z. B. beim Heben des Patienten vom Bett in einen Rollstuhl oder Hilfe für Personen, die stehen können, aber Unterstützung benötigen)

In Big Hero 6 geht es um den Roboter Baymax, einen persönlichen Gesundheitsbegleiter. Seine Aufgabe besteht darin, bedürftigen Menschen medizinische Hilfe, Unterstützung und Begleitung zu bieten. KI wird Ärzte nicht ersetzen, sondern ihnen eher dabei helfen, Diagnosen, Medikamente und Behandlungspläne anhand der Krankenakte, der Vorgeschichte und der aktuellen Symptome eines Patienten vorzuschlagen. Wenn Sie mehr über medizinische Assistenzroboter und verwandte Technologien erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über 10 Trends in der Gesundheitstechnologie.

Quelle: technologyreview.com

9. Wall-E (2008): Müllroboter

Credit: Volvo
  • Name: Wall-E
  • Erfinder: Buy-N-Large
  • Funktion: Zusammenpressen von Müll in kleine Würfel

Pendant in der Gegenwart:

  • Name Robotergestützte autonome Müllabfuhr (ROAR)
  • Erfinder: Volvo
  • Funktion: Ausleeren von Mülltonnen in einen Müllwagen

Automatisierte Roboter gibt es nun schon seit fast einem Jahrhundert, besonders häufig in der Industrie 4.0, wo sie Menschen bei automatisierten Aufgaben durch ein cyber-physisches System menschlicher Intelligenz unterstützen. Mit der fünften industriellen Revolution treten wir in eine Phase ein, in der Menschen und Roboter kooperieren und zusammenarbeiten. Roboter sollen den Menschen monotone und lästige Arbeiten abnehmen. Und was ist schliesslich lästiger als das Ausleeren von Mülltonnen?

Volvo hat in Zusammenarbeit mit der Chalmers University of Technology, der Mälardalen University, der Penn State University und dem Recyclingunternehmen Renova das Robotersystem ROAR zur automatischen Müllentsorgung entwickelt. Dabei scannt eine Drohne die Umgebung und wählt bestimmte Mülltonnen aus. Dann wird ein Roboter losgeschickt, der jede Mülltonne in den Laderaum eines Müllwagens entleert. Die Technologie ist praktisch, sieht aber bei weitem nicht so niedlich aus wie Wall-E.

Quelle: volvogroup.com / citylab.com

10. Das Fünfte Element (1997): Dronen

  • Name: Flugtaxis
  • Erfinder: Jean-Claude Mézières
  • Funktion: Fliegende Taxis und Polizeiautos für den Pendler- und Dienstverkehr

Pendant in der Gegenwart:

  • Name: Unbemannte Luftfahrzeuge (UAV, Unmanned Aerial Vehicles)
  • Erfrinder: Abraham E. Karem
  • Funktion: Eine selbstfliegende Drohne ohne menschlichen Piloten an Bord

Wer von uns hat nicht schon einmal von fliegenden Autos geträumt? Auch wenn wir diesen Stand der Technik noch nicht erreicht haben, bieten Drohnen einen Hoffnungsschimmer. Obwohl sich die Technologie noch in der Entwicklung befindet, denken Unternehmen wie Uber bereits über die Entwicklung eines fliegenden Taxisystems nach. In der Gegenwart gibt es unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), die an die Konzepte aus dem Film Das fünfte Element erinnern und für Luftaufnahmen, Überwachungen und Lieferdienste immer beliebter werden.

Quelle: uber.com


Das Science-Fiction-Genre – ob in Büchern oder im Film – hat ein besonderes Talent dafür, die Technologien von morgen vorwegzunehmen. Und auch wenn die Roboter der Gegenwart noch nicht zu Empathie fähig sind wie Samantha oder so emotional sind wie Wall-E, fällt es uns dank zahlreicher Science-Fiction-Geschichten nicht schwer, uns eine Zukunft vorzustellen, in der sie es sein werden.

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