Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnen angesichts des Klimawandels in unserer Gesellschaft mehr an Bedeutung. Immer wieder stellt sich die Frage, wie wir unser Leben nachhaltiger gestalten können.
Ein grosser Teil unserer CO2-Emissionen im Alltag entsteht im Bereich Heizen, da nach wie vor fossile Heizsysteme wie Öl und Gas dominieren. Ein Umstieg auf nachhaltigere Heizsystem könnte daher einen erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen in unserem Alltag reduzieren.
Damit auch Ihnen der Umstieg auf ein nachhaltigeres Heizsystem gelingt, haben wir einen Überblick über einige umweltfreundliche Heizalternativen erstellt.
Drei umweltfreundliche Heizsysteme
Die CO2-armen Heizoptionen, die in diesem Beitrag vorgestellt werden sind: Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasse. Alle drei greifen zum Heizen auf erneuerbare Energie zurück.
1. Wärmepumpen
Wärmepumpen nutzen die natürliche Umgebungsenergie aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser und erzeugen Energie zum Heizen und der Warmwasserbereitstellung. Obwohl Wärmepumpen für ihren Betrieb Strom benötigen, können sie für jede verbrauchte Stromeinheit etwa drei Wärmeeinheiten erzeugen, was zu enormen Energieeinsparungen führt.
„Der beschleunigte Umstieg auf Wärmepumpen kann zusammen mit den nationalen Klimazielen die globalen CO2-Emissionen bereits bis 2030 um eine halbe Gigatonne reduzieren.“
– Internationale Energieagentur (IEA)
Luft-Wärmepumpen
Luft-Wärmepumpen entziehen der Aussenluft Wärme und beheizen damit die Innenräume. Auch im Winter können Luft-Wärmepumpen bei Aussentemperaturen bis -20 °C problemos heizen.
Bei Luft-Wärmepumpen unterscheidet man zwischen Luft-Luft-Wärmepumpen und Luft-Wasser-Wärmepumpen. Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen einen herkömmlichen Heizwasserkreislauf zum Heizen und zur Brauchwassererwärmung. Luft-Luftwärmepumpen hingegen erzeugen nur warme Luft zur Verteilung in den Wohnräumen.
Die meisten Luftwärmepumpen bestehen aus einem Innengerät, das die Wärme im Gebäude verteilt, und einem Aussengerät, das die Wärme aus der Umgebungsluft aufnimmt. Luftwärmepumpen werden nicht nur zum Heizen von Gebäuden, sondern auch zum Kühlen verwendet. Dabei ist das Prinzip genau umgekehrt: Statt der Aussenluft, wird der Innenluft Wärme entzogen.
Luftwärmepumpen sind energieeffizient. Die Betriebskosten hängen im Wesentlichen vom Stromtarif ab. Damit sind sie ideal für alle, die ihre Energiekosten senken und einen Beitrag zu einer besseren Umwelt leisten wollen.
Erdwärmepumpen
Erdwärmepumpen nutzen die relativ konstante Bodentemperatur zum Heizen und Kühlen. Dadurch, dass die Bodentemperaturen ganzjährig konstant hoch sind, ist diese Art des Heizens besonders effizient, umweltfreundlich und sparsam.
Wie funktionieren Erdwärmepumpen? Erdwärmepumpen, auch Sole-Wasser-Wärmepumpen genannt, entziehen durch unterirdische Leitungen, in denen die Sole (Wasser-Frostschutz-Gemisch) zirkuliert dem Boden Wärme. Die durch die Sole aufgenommene Wärme wird an die eigentliche Wärmepumpe weitergegeben und zum Heizen der Gebäude verwendet. Obwohl die Installation von Erdwärmepumpen arbeitsintensiver und im Vergleich zu anderen Formen von Wärmepumpen relativ teuer ist, sind sie äusserst effizient und können den Energieverbrauch drastisch senken.
Mehr über die Geothermie erfahren Sie hier.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Energie des Grundwassers. Unabhängig davon, ob es sich um eine Heiz- oder Kühlanlage handelt, bewegen Wasser-Wasser-Wärmepumpen Wasser durch ein Rohrsystem, das Wärme entzieht oder abgibt. Da die Temperatur des Grundwassers konstant hoch ist, sind Wasser-Wasser-Wärmepumpen unabhängig von der Aussenlufttemperatur. Allerdings kommt diese Wärmepumpenart nicht überall infrage, da das örtliche Grundwasser diverse Anforderungen erfüllen muss.
2. Solarthermie
Solarthermie beschreibt die Nutzung der Sonneneinstrahlung zu Heizzwecken und unterscheidet sich damit von der Photovoltaik, welche die solare Produktion von elektrischer Energie bezeichnet.
Wie bei der Photovoltaik wird die Sonneneinstrahlung über Sonnenkollektoren aufgefangen und dann in Wärme umgewandelt. Die Solarthermie dient nicht nur dem Heizen, sondern auch der Warmwasserbereitung. Es gibt zwei Arten von Heizsystemen:
- Solar-Luft-Systeme – bei diesem System wird die Luft direkt durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und dann im Gebäude umgewälzt.
- Solar-Wasser-Systeme – das damit erwärmte Wasser kann zur Beheizung des Hauses oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden.
Durch die Nutzung der natürlichen Energie der Sonnenstrahlung bieten Solarheizungssysteme eine umweltfreundliche und erneuerbare Heizungslösung. Falls Sie mehr über die Photovoltaik wissen wollen, lesen Sie diesen Beitrag.
3. Biomasse
Die Wärmeerzeugung mit Biomasse ist die dritte umweltfreundliche Heizalternative. Statt mit fossilen, wird die Biomasseanlage mit regenerativen und biologischen Brennstoffen betrieben. Zum Einsatz kommen nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder organische Bioabfallprodukte wie zum Beispiel Pferdemist, Kuhdung, Holzabfall, landwirtschaftliche Nebenprodukte oder Erntereste.
Fazit
Obwohl umweltfreundlicher Heizalternativen laut IEA immer mehr an Bedeutung gewinnen, werden immer noch über 60 % des Heizenergiebedarfs durch fossile Brennstoffe, wie Gas und Öl gedeckt.
Doch wenn immer mehr auf umweltfreundliche Heizsysteme, wie Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasse umsteigen, gehören fossile Heizsysteme sicherlich bald der Geschichte an.
Der Einsatz umweltfreundlicher Heizsysteme ist nicht nur eine Investition in unseren Planeten, sondern auch in die nachkommenden Generationen.