Fünf grosse Herausforderungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

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Ob hohe Kosten in der Lieferkette, die politische Lage oder der Klimawandel, Lebensmittel- und Getränkehersteller haben einige Herausforderungen zu bewältigen. In diesem Beitrag stellen wir einige der grössten Probleme der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, sowie mögliche Lösungen vor.

Herausforderungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und wie man sie bewältigt

Unterbrechungen der Lieferkette

Geopolitische Spannungen, Veränderungen bei Angebot und Nachfrage sowie Probleme beim Transport können zu Unterbrechungen der Lieferkette führen, die Engpässe, Verzögerungen und höhere Kosten zur Folge haben können. Der Klimawandel verschärft diese Probleme noch zusätzlich, da er sich auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen und die Landwirtschaft auswirkt.

Lebensmittel- und Getränkehersteller können solche Unterbrechungen der Lieferkette verringern, indem sie ihre Zulieferer diversifizieren, Technologien zur Verbesserung der Prognosen einsetzen, ihre Beziehungen zu den Zulieferern stärken und ihre Flexibilität erhöhen. Mit einem Risikomanagement und einem Fokus auf Nachhaltigkeit können Unternehmen ihre Resilienz verbessern, um sich rasch an unvorhergesehene Probleme anpassen zu können. Wie genau Sie mit Lieferkettenproblemen umgehen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Klimawandel und Nachhaltigkeit

Die Produktion von Lebensmitteln und Getränken ist stark vom Klimawandel betroffen, der sich auch auf die landwirtschaftlichen Erträge und die Preise auswirkt. Steigende Temperaturen, extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren sowie jahreszeitliche Schwankungen tragen zu Veränderungen der Rohstoffqualität und -verfügbarkeit bei, was zu Schwachstellen in der Lieferkette führt. Der Klimawandel beeinträchtigt auch die Qualität der Lebensmittel, sei es durch erhöhte Mykotoxingehalte, degradierte Böden oder starke Unwetter.

Die Industrie muss der Nachhaltigkeit Vorrang einräumen, um diese Hindernisse zu überwinden. Die Landwirtschaft und der Lebensmitteleinzelhandel sind laut Climate Tradezwei der umweltschädlichsten Branchen der Welt. Daher sollten die Branchen ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen berücksichtigen und ihren ökologischen Fussabdruck reduzieren, indem sie zum Beispiel die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Die Verringerung der Lebensmittelabfälle, die Anpassung der Lieferketten an den Klimawandel und die Erstellung langfristiger Pläne angesichts der Marktunsicherheit sind allesamt wichtige Strategien.

Bedenken hinsichtlich Lebensmittelsicherheit und Qualität

Da kontaminierte Lebensmittel Krankheiten verursachen können, gibt es hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit und -qualität strenge gesetzliche Vorschriften, die Unternehmen einhalten müssen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Kühlkettenmanagement, das angesichts globaler Lieferketten mit uneinheitlichen Sicherheitsstandards und der steigenden Nachfrage nach unverarbeiteten, frischen Lebensmittel wichtiger denn je ist. Da Frischwaren eine kürzere Haltbarkeit haben und anfälliger für mikrobielles Wachstum sind, wird die Aufrechterhaltung der Lebensmittelsicherheit erschwert. 

Die Anwendung von Managementsystemen für die Lebensmittelsicherheit, wie HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points – Gefahrenanalyse und kritische Kontrollpunkte), hilft bei der Identifizierung und Kontrolle von Gefahren. Eine stärkere Lieferantenbeziehung und kontinuierliche Schulungen über die Lebensmittelsicherheit helfen, die Gefahr einer Kontamination zu verringern und die Qualität und Sicherheit zu verbessern, um die Einhaltung von Standards zu gewährleisten. Auch mithilfe von IoT-Sensoren zur Überwachung der Lebensmittellagerung und Blockchain für die Rückverfolgbarkeit, lassen sich Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit und -qualität ausräumen. Distrelec vertreibt Sensoren von Herstellern wie Seeed Studio, Novotechnik oder Carlo Gavazzi, die für Lebensmittelanwendungen geeignet sind. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Hersteller und ihr Sortiment. 

Veränderte Verbraucherpräferenzen

Eine weitere Herausforderung ist die Anpassung des Angebots an die veränderten Verbraucherpräferenzen. Immer mehr Menschen achten auf einen gesünderen und nachhaltigeren Lebensstil, der sich auch bei der Lebensmittelnachfrage widerspiegelt. So steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten, gentechnisch unveränderten Produkten sowie Produkten, die frei von künstlichen Zusatzstoffen und vegan oder rein pflanzlich sind. Mehr dazu erfahren Sie hier. Die Produktherstellung muss sich strategisch ändern, um den Bedürfnissen umweltbewusster und gesundheitsbewusster Verbraucher gerecht zu werden. Die Entwicklung von Produkten, die diese Kundenwünsche durch den Einsatz modernster Lebensmitteltechnologie, nachhaltiger Beschaffungspraktiken und innovativer Zutaten erfüllen, wird durch Investitionen in Forschung und Entwicklung ermöglicht.

Unternehmen sollten mit Start-ups und akademischen Einrichtungen zusammenarbeiten, um Zugang zu den neuesten Lebensmittelinnovationen und Verbrauchererkenntnissen zu erhalten, damit sie wirksam auf diese Trends reagieren können. Das Vertrauen der Kunden kann durch ein offenes Marketing und eine eindeutige Kennzeichnung der gesundheitlichen und ökologischen Vorteile von Produkten gewonnen werden. Die Unternehmen müssen auch dafür sorgen, dass die nachhaltige Produktion in ihren Zuliefererketten unterstützt wird. Durch die Umsetzung dieser Taktiken können die Unternehmen die Herausforderung, sich an verändernde Verbraucherpräferenzen anzupassen, in eine Chance verwandeln, eine führende Rolle bei der Herstellung umwelt- und gesundheitsbewusster Waren zu übernehmen.

Einhaltung von Vorschriften und Globalisierung

Die Globalisierung und die Einhaltung von Vorschriften stellen eine komplexe Herausforderung für den Lebensmittel- und Getränkesektor dar. Die Unternehmen müssen sich mit vielen nationalen und internationalen Gesetzen auseinandersetzen, die Einfuhr- und Ausfuhrbeschränkungen, gesundheitsbezogene Angaben und die Kennzeichnung regeln. Die Globalisierung trägt zu dieser Komplexität bei, da sie die Unternehmen zwingt, ihre Produkte an die zahlreichen Marktanforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Gewöhnung an diese unterschiedlichen Standards kann viele Ressourcen in Anspruch nehmen und erfordert eine gründliche Kenntnis der lokalen Rechtssysteme.

Unternehmen können Compliance-Software für die Automatisierung von Prozessen und die Aktualisierung von Vorschriften einsetzen, um die durch die Globalisierung und Vorschriften aufgeworfenen Probleme zu bewältigen. Die Einrichtung eines Compliance-Teams oder die Beratung durch regionale Rechtsexperten erleichtert die Handhabung von Vorschriften und die Anpassung von Produkten an regionale Märkte, ohne die Markenintegrität zu beeinträchtigen. Neben gezielter Marktforschung erleichtert die proaktive Einbindung von Branchenverbänden und Aufsichtsbehörden die strategische Anpassung und gewährleistet, dass die Produkte den regionalen Geschmack treffen, was die globale Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

Die Rolle der Technologie bei der Bewältigung von Herausforderungen

Für die Bewältigung dieser Herausforderungen setzt die Lebensmittel- und Getränkeindustrie immer mehr auf die Technologie. Die Vorteile der Datenverarbeitung, der künstlichen Intelligenz (KI) und der Automatisierung bei der Verbesserung der Produktivität, der Verringerung der Abfälle und der Unterstützung des Lieferkettenmanagements sind inzwischen allgemein anerkannt. Prädiktive KI und Spitzentechnologien verbessern die Qualitätssicherung, Risikobewertung und Rückverfolgbarkeit und ermöglichen eine digitale Transformation, die die Produktions- und Entscheidungsprozesse optimiert.

Doch bei der Technologieintegration sollte auf ein Gleichgewicht zwischen Automatisierung und menschlichen Arbeitskräften geachtet werden. Die Automatisierung darf die menschlichen Arbeitskräfte nicht vollständig ersetzen, nur so kann das volle Potenzial einer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ausgeschöpft werden. Dieser Ansatz wird auch in der Industrie 5.0 verfolgt, in der die Fähigkeiten der Arbeitskräfte und der technische Fortschritt erfolgreich miteinander kombiniert werden.

Fazit

Die Technologie spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen, mit denen sich die Lebensmittel- und Getränkeindustrie konfrontiert sieht, wie Unterbrechungen der Lieferkette, Sicherheits- und Qualitätsprobleme, komplizierte Vorschriften, veränderte Kundenpräferenzen und die Auswirkungen des Klimawandels. Künstliche Intelligenz, Blockchain, Automatisierung und andere Technologien bieten Lösungen zur Verbesserung des Lieferkettenmanagements, zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit, zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und zur Erfüllung sich ändernder Kundenwünsche.

Neben dem Einsatz von Technologie erfordern diese Herausforderungen auch einen verstärkten Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit. Der Aufbau von Resilienz und die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit erfordern eine Kombination aus strategischer Planung und technischen Entwicklungen im Zuge der Unternehmensentwicklung. Diese Strategie wird nicht nur die Probleme von heute lösen, sondern auch die Tür zu einer anpassungsfähigeren und kundenorientierten Zukunft öffnen.

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